Hier folgen Presseverlautbarungen zu wichtigen Aktivitäten und natürlich zu politisch-literarischen Kabarettprogrammen der Thespisnarren seit 1974

Rezension 1974:

(Lieb' Norderstedt, magst ruhig sein)

 

Kabarett landete Volltreffer

Heute zweite Vorstellung der Thespisnarren im Kultursaal

(Hamburger Abendblatt, Beilage Norderstedter Zeitung - N.Z. - vom 02.09.1974)

Das war ein herrliches Vergnügen: Ein Kabarett mit Pfiff, herzlicher Wärme, Kritik und beißender Ironie - es stimmt nachdenklich! Mit "Lieb Norderstedt, magst ruhig sein - Die Stadt, von der sich's leben läßt -" landeten die Thespisnarren des Norderstedter Amateurtheaters zur Eröffnung des Festsaales am Harksheider Gymnasium einen Volltreffer.

Jörg-Peter Hahn, der Autor dieses Kabaretts, führte das Ensemble zu einer professionellen Spitzenleistung. Das darf man den "Amateuren" bescheinigen. Da lachten auch Hein Timm ("herrliche Texte, die Pointen sitzen"), Tatort-Kommissar Werner Schumacher ("herrlich, ich würd' am liebsten mit auf die Bühne gehen") und der Star-Conférencier der 60er Jahre, Bob Iller, er war der Verlobte des Schwimmwunders Esther Williams, sagte: ("Technisch gesehen: Klasse"). Das Kabarett machte deutlich, was gesagt werden mußte. "Guter Carl, du gehst so stille", dieser Song ließ auch Stadtrat Carl Lange trocken schlucken, es hätten Stecknadeln zu Boden fallen können - man hätte sie gehört. Da bekam Bürgermeister Embacher sein "Fett", wurden die Politiker nicht geschont, und hörten die "Embacher" - die Bevölkerung von Norderstedt wird im Kabarett so genannt, damit kein Norderstedter sich getroffen fühlt -, was es in dieser Stadt, von der sich's leben läßt, so alles nicht gibt. Da braucht man auch vom Nachtleben nicht zu sprechen. Oder kennen Sie eins?

Herrlich die Pointen à la Carte", die Jörg-Peter Hahn mit rotem (!) Schutzhelm zum Smoking serviert, nachdenklich die "Kirche im Dorf" und sehr laut - aber treffend - "kommt ein Vogel geflogen". Über zwei Stunden durfte gelacht werden. Und die Politiker, die am lautesten lachten, dürfen nun nachdenken.

Selbst der Bürgermeister und auch Stadtrat Lange bescheinigten den Thespisnarren - obwohl sie oft im Mittelpunkt der Kritik standen: ein Klasseprogramm, das genausogut in München oder Hamburg hätte laufen können. Doch keine Feier ohne Offizielles: Vorweg wurde noch ganz schnell der Kultursaal offiziell übergeben. Stadtrat Carl Lange: "Wir stehen am Vorabend großer Ereignisse." Seine Worte über den Saal - Bauzeit über vier (!) Jahre, eine Million und 50.000 DM Baukosten - mit der schwachgrün gebeizten Esche an den Wänden, Gestühl gelb und grau, graue Decke: "Über Geschmack läßt sich streiten."

Heute Abend treten die Thespisnarren wieder auf, aber die Vorstellung ist schon wieder ausverkauft. Weitere Vorstellungen: ....

Weiterhin gibt es noch die Schallplatte mit Programmausschnitten für zehn Mark in der Geschäftsstelle der Norderstedter Zeitung.

(Werner Stahl)

 


Rezensionen 1976:

(Störet uns're Krise nicht)

 

Die Thespis-Narren trafen voll ins Schwarze

(Norderstedter Zeitung - N.Z. - vom 16.02.1976)

Die "Stachelschweine" oder die "Münchner Lach- und Schießgesellschaft" hätten den Hut gezogen: Die Premiere des Norderstedter Amateur-Kabaretts "Störet uns're Krise nicht" im Festsaal am Falkenberg erinnerte an die Glanztage bundesdeutschen Kabarettheaters. Da wurde gelacht und nachgedacht, geklatscht, getratscht und Spaß gemacht.

....

Die zahlreich vertretenen Prominenten - von Bürgervorsteher Zimmermann und dem Ersten Stadtrat Gerwin Andersson über Kommissar Buchholz und seinen Fernsehkollegen Werner Schumacher bis hin zu Karl John und den Volkssängern Hein Timm und Gundi Hein - zündeten ein Feuerwerk der Lachsalven.

Die Zuschauer im ausverkauften Haus klatschten vor Begeisterung im Takt, bedankten sich für die großartige Ensembleleistung - alle Akteure fielen kabarettistisch gleich stark aus der Rolle - und wünschten sich nur das eine: Thespis-Narren, kommt bald wieder!

(Anke Rehe)

 

Die Rechten und die Linken kriegten ihr Fett ...

(Heimatspiegel vom 16.03.1976)

Also - nach dieser Glanzpremiere der Norderstedter Thespisnarren .... müßte nun eigentlich auch der letzte "Kulturbanause" zugeben, daß diese Stadt es wohl doch in jeder Hinsicht "in sich hat". Das war - von geringfügigen Schwächen abgesehen - echte Profi-Unterhaltung mit Fast-Profi-Akteuren. Das war gut sortiertes Schießpulver in  die rechten (und linken) Ecken geschossen - und das war herrliches Amüsement, das zum Schmunzeln, Grinsen, Kichern und Lauthalslachen animierte.

....

Man kann eigentlich gar nicht anders, als allen NAT-Akteuren, die sich in diesem Glanzstück unter Hahns Führung in Szene setzen, ein dickes Lob auf die Fahnen zu schreiben... und allen Norderstedtern, die Spaß verstehen und Sinn für intellektuellen und sonstigen Unsinn haben, muß man einfach raten, sich die Sache anzusehen.

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(Helga Jutta Stevens)

 


Rezensionen 1978:

(Zwei Kreuze für ein Halleluja)

 

Spitze Pfeile auf die Prominenz

Norderstedts großartige Thespisnarren hatten allerhand im Köcher

(N.Z. vom 16.01.1978)

Der Magistrat war in den Festsaal am Falkenberg gekommen, "obwohl es sich um eine kulturelle Veranstaltung handelte". Der Presse wurde vor Augen gehalten, Kritik sei ein Wackelkontakt zwischen Kunst und Öffentlichkeit. Sei's drum - Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Die Thespisnarren, das kabarettistische Ensemble des Norderstedter Amateurtheaters, schoß am Freitag wohl dosierte spitze Pfeile ins Parkett, die "Don Gerwino" (Andersson) oder dem "Paten" (Embacher) ein ums andere Mal einen Stich versetzt haben mögen. Mit ihrem Programm "Zwei Kreuze für ein Halleluja" bewiesen die Thespisnarren aus Norderstedt jetzt zum drittenmal, daß auch eine Amateurbühne pointiertes Kabarett machen kann, das weit über provinzielles Nestbeschmutzen hinausreicht.

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Alles in allem: So locker und gelöst hat man die Thespisnarren bisher noch nie gesehen. Auch wer sich auf der lokalen Szene nicht so auskannte, kam auf seine Kosten. Einige kabarettistische Ziele: Anabolika im Damensport, modernes Theater oder Werbereisen mit älteren Menschen. Viel Anregendes zum Nachdenken mit Langzeitwirkung. Und schließlich fand der Fall Lescow seinen Niederschlag in dem Lied "Herrn Pastor sien Kauh". Eine großartige Ensemble-Leistung.

(Frank Knittermeier)

 

Da sah sich Norderstedt im Kabarett - und lachte!

(Heimatspiegel vom 19.01.1978)

Humor ist, wenn man trotzdem lacht - Kabarett-Kunst ist, über eigene Schwachstellen lachen zu machen - und das spontan und in aller Öffentlichkeit! Das haben die Thespisnarren wieder einmal geschafft: Prominenz jedweder politischen Richtung, der Bürgermeister, der Magistrat, die Stadtvertreter - alle trafen sich bei der Premiere des Vor-Wahl-Kabarett-Programms "Zwei Kreuze für ein Halleluja". Es saßen auch jene lächelnd im Parkett, die auf Nummer sicher hatten gehen wollen und vorher zu erfahren versuchten, ob sie diesmal die Ehre und das zähneknirschende Vergnügen haben würden, durch den keineswegs amateurhaften Kabarett-Kakao gezogen zu werden.

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Am Premierenabend wurde das Ensemble immer gelöster, die Zustimmung der Gäste gipfelte in herzlichem Schlußbeifall, die Zugaben waren dann ganz große Klasse: Dank "unseren Amateuren" und Dank Jörg-Peter Hahn!

(Hilde Fehrmann)

 


Rezensionen 1980:

(Im Dünkel der Macht)

 

 

Premierenpublikum brach in Jubel aus

Die "Thespisnarren" wurden mit Blumen und Beifall überschüttet

(N.Z. vom 16.05.1980)

 

 

"Das war eine glatte Landung" sagte Jörg-Peter Hahn, als er als Chef der kleinen grünen Männchen vom Mars im Festsaal auf- und zu seiner Solonummer ansetzte. Und eben das kann man auch zu dem ganzen Kabarettabend sagen.

Es war einfach Spitze!

Mit Beifall nahezu überschüttet und mit Armen voller Blumen (warum eigentlich nur für die Damen?) feierten die Thespisnarren, ihr "Chef" J.-P. Hahn und die Begleitgruppe "Candy" noch bis spät in die Nacht. Gutes Kabarett ist selten geworden, Kabarett mit eingebautem Lokalkolorit nahezu eine Rarität. Hier hatte man beides.

Der Titel "Im Dünkel der Macht" und die bevorstehende Wahl hatten es schon avisiert: Der Kampf der Giganten Strauß und Schmidt nahm erwartungsgemäß einen breiten Raum ein. Und es wurde mit harten Bandagen gekämpft.

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Ein Rundum-Super-Sonderlob für das ganze Ensemble, das uns von der Bühne gleichermaßen Tiefsinn und Unsinn verkaufte, mit feschen Songs und flotten Sprüchen aufs Glatteis führte und uns dann doch betroffen machte.

Hingehen und ansehen!

(Barbara Feindt)

 

Spitze Nadelstiche aus Norderstedt

Eine Stadt feiert Geburtstag, Kabarettisten schießen aus alle Rohren - Ein Ziel: Hamburgs "Roter Platz" ...

(Die Welt, 13.05.1980)

Für Radio Bremen strickt er die beliebte Sendung "Zwei schlicht, zwei kraus", zur zehnjährigen Jubelfeier seiner Heimatstadt Norderstedt spießt er mit seinen Nadeln die Politiker auf. Jörg-Peter Hahn (50), Journalist, gelernter Schauspieler, ist Texter und Leiter der "Thespisnarren", eines seit sechs Jahren bestehenden Kabarett-Ensembles, das in dieser Woche zur zehnjährigen Gründungsfeier Norderstedts einmal mehr so richtig zusticht.

Die ehemalige "Hamburger Schlafstadt" hat sich in eine selbstbewußte, kulturell lebendige Nachbarstadt Hamburgs gemausert, eine Entwicklung, die offenbar in der Landeshauptstadt Kiel nur Eingeweihten bekannt ist. Regierungssprecher Arthur Rathke jedenfalls setzte sich prompt ins Fettnäpfchen: "So viel Geist, so viel Spaß, und das in Norderstedt!" schrieb er den "Thespisnarren" ins Stammbuch - die Kabarettisten, allesamt Amateure, waren irritert.

Ausverkaufte Säle, große Lacherfolge - Politiker sitzen immer in den ersten Reihen - und positive Kritiken waren den kratzbürstigen Satirikern bei allen ihren vier Stücken regelmäßig beschieden. Für Jörg-Peter Hahn kommt die Zufriedenheit hinzu, mit seinen geschliffenen Spitzzüngigkeiten nachhaltige "Denkanstöße" gegeben zu haben.

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(I. Baas)

 


Rezensionen 1982:

(Etwas ist faul im Staate D-Mark)

 

Bonn und die Welt aufs Korn genommen

Thespisnarren verteilen wieder ihre Spitzen

(N.Z. vom 08.10.1982)

Den Norderstedter Thespisnarren ist es wirklich nicht leicht gemacht worden: Das Bonner Hickhack, das Hin und Her und die Ungewißheit der letzten Tage und Wochen - all das hat an den Nerven der Kabarettisten gezerrt. "Wir mußten wirklich ständig umlernen", stöhnt Jörg-Peter Hahn, der Autor und Regisseur der Thespisnarren zwei Tage vor der Premiere.

 

Spitze Pfeile von den Thespisnarren

Hier bekam mancher sein Fett weg

(N.Z. vom 13.10.1982)

Ein ausverkauftes Haus, jede Menge Szenenapplaus, viele spitze Pfeile, die ihr Ziel um keinen Millimeter verfehlten: Norderstedts Stadtklabarett "Die Thespisnarren" hatte den Thespiskarren zum fünften Male angespannt. Autor Jörg-Peter Hahn hielt die Zügel bei der Premiere im Festsaal am Falkenberg fest in der Hand - unter dem Motto "Etwas ist faul im Staate D-Mark" (Untertitel: "Das macht der Kohl auch nicht wett ...") wurden in bewährter Weise Ereignisse aus der näheren und weiteren Umgebung kabarettistisch gekonnt und flott serviert.

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Die Thespisnarren sind im Laufe der Jahre gereift, den Vergleich zu einem Profi-Kabarett brauchen sie längst nicht mehr zu scheuen. Es ist natürlich ein Glücksfall, daß Jörg-Peter Hahn bei seinem kabarettistischen Solo die aktuellen Ergebnisse der Bayernwahl ins Publikum rufen kann, aber auch bei den nächsten Vorstellungen dürften er und seine zehn Mitstreiter keinen Mangel an aktuellen Bezügen haben.

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(Frank Knittermeier)

 

Gelungene Pointen Schlag auf Schlag

"Etwas ist faul im Staate D-Mark" begeisterte

(Segeberger Zeitung von 13.10.1982)

Die mühevollen, zeitraubenden Proben haben sich gelohnt. Das mehrmalige Umschreiben der Texte je nach "Lage der Nation" hat zu einem Programm geführt, das "Hand und Fuß" hatte, und wenn man den Beifall der Premierenbesucher umsetzen müßte in eine Kritik, so müßten auch hier mehrere Vorhänge anzeigen, welche Begeisterung im Festsaal am Falkenberg über das fünfte Programm der Norderstedter "Thespisnarren" herrschte.

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Hervorheben müßte man eigentlich alle Darsteller, die durchweg eine sehr gute Leistung boten und auch gesanglich überzeugen konnten, unterstützt von den beiden Absolventen der Musikhochschule Frank Becker und Carsten Dane.

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(pa)

 


Rezensionen 1984:

(Komm, laß dich verschaukeln, Luise)

 

Satirische Hiebe nach allen Seiten

Premiere der Thespisnarren im Festsaal

(N.Z. vom 22.10.1984)

Da brüte ich nun und soll über meinen geschätzten Kollegen Jörg-Peter Hahn und seine immer wieder verblüffende, satirisch-ironische, ungemein lebendige und wahrheitsfanatisch agierende Thespisnarren-Gruppe einige kritische Worte zu Papier bringen. Meine Seufzer konkurrieren bereits mit den Schlückchen des 75er "Reiler vom heißen Stein", einer hervorragenden Mosel-Spätlese. Es fällt mir nicht leicht, das durchweg leichte und gut verdaubare sechste Programm - ich hab' den Kanal noch lange nicht voll - so schmackhaft zu servieren, daß ich auch den nächsten Zuschauern, der Thespisnarren-Crew und mir gerecht werde.

 

Dabei läuft mein Herz über. Ich möchte, trunken vor Begeisterung, jeden Mitspieler der kabarettistischen Revue "Komm, laß dich verschaukeln, Luise" umarmen. O. k., die Anfangsnervosität der auf sechs Mann reduzierten Mannschaft sollte man bei jeder Premiere übersehen. Aber nicht zu übersehen und nicht zu überhören war die zumeist bundespolitisch dargestellte Rummelplatzatmosphäre.

Wer wagt es schon zu sagen: "Und in Bonn, da sitzt ein Kanzler, wie ein Gast im Café Kranzler". Oder in Anspielung auf Hans Apels "Berlin-Ausflug": "Immer wenn das Wasser bis zum Halse stand, komm'n die Jungs aus dem Barmbeker Land."

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Eine pointenreiche Show. Politisch ausgewogen - nach beiden Seiten Hiebe verteilend und auch zur Mitte ("Bangemann, der liberale Allzweckreiniger"). Die Akteure ... dürfen den Beifall und die Premierenblumen mit der Gewißheit nach Hause tragen, daß es einer Gruppe Kabarettisten gelungen ist, durchaus nicht anspruchslose Gäste zu begeistern. Bernhard Tuchel, der Liedermacher aus Norderstedt, war ein brillanter Musikus als Begleiter einer nie langweiligen Zweieinhalb-Stunden-Unterhaltungsshow.

Der letzte Tropfen des "Reiler vom heißen Stein" beginnt Wirkung zu zeigen, und mir sind noch immer nicht die passenden Worte zu dieser anerkennenswerten Arbeit eingefallen. Ob mir das je nur annähernd gelingen wird? Da hatte es Norderstedts Kabarettchef Jörg-Peter Hahn einfacher. Denn, wie sagte schon Juvenals, 100 nach Christus: "Es ist schwer, keine Satire zu schreiben."

(Herbert Lau)

 

Karussellfahrt mit der geschminkten Wahrheit

Die Thespisnarren entdeckten die Kabarett-Revue

(Norderstedter Anzeiger vom 24-10.1984)

Die Vorschußlorbeeren für das sechste Programm hatte das Kabarettensemble des Norderstedter Amateurtheaters bereits beim fünften Programm vor zwei Jahren mit auf den Weg bekommen. Doch gewohntes Lob einstecken - so einfach wollte es Jörg-Peter Hahn (Texte, Inszenierung und Gesamtleitung) nicht sehen. Er wählte den Jahrmarkt als Kulisse mit roter-Faden-Funktion und machte auf diese Weise "Komm, laß dich verschaukeln, Luise" zur politisch-satirischen Rummelplatz-Revue.

Eingestreute Gesangspassagen, Aktion und gekonnte Show-Effekte gaben dem geistig-spritzigen Kabarett volkstümlich "Schmierstoff". Der von den Thespisnarren wiederentdeckte Musiker und Liedermacher Bernhard Tuchel hatte daran nicht geringen Anteil. Statt mit gespitzter Feder, arbeitete Jörg-Peter Hahn diesmal eher mit der anderen Seite des "Gänsekiels" und kitzelte den Zuschauern damit die grauen Zellen wach.

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(Günther Döscher)

 

Häuptlinge am Mount Kalkie waren super

(Heimatspiegel vom 27.02.1986)

- Zur Wiederholung von Teilen des Erfolgsprogramms von 1984 -

Da war er nun endlich, der lange erhoffte Auftritt der Norderstedter "Thespisnarren" in der Landeshauptstadt Kiel. Es war ein gelungener Auftritt mit einer Glanznummer, der das Publikum faszinierte: die "Rothäute", die sich am Mount Kalkie zur Beratung treffen.

"Super" meinten die Besucher in der Kieler "Räucherei". In der Tat, dieser Beitrag, eigens für Kiel geschrieben, gerhört zum Besten, was Jörg-Peter Hahn überhaupt zu Papier gebracht hat. Offenbar hatte den "Thespisnarren"-Chef besonders inspiriert, daß als Hauptredner der SPD-Veranstaltung Kanzlerkandidat Johannes Rau vorgesehen war, der aber wegen Grippeerkrankung absagen mußte.

So konnte sich nur Kiels Oppositionsführer Björn Engholm als beratender Häuptling "Kalte Pfeife" auf der Bühne wiederfinden, im Kreise der Kollegen "Willytou" (Brandt), "Graue Feder" (Vogel) und "Bruder Johannes" (Rau). Engholm bewies - wie auch der Graphiker Claus Staeck - Humor und lachte auch dann noch herzlich, als die "Thespisnarren"-Pfeile in Richtung "Partei von nebenan" gingen. Andere Genossen hatten es schwerer einzusehen, daß das Kabarett zwar "zu bezahlen, aber nicht zu kaufen" ist.

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(Kurt Kleucker)

 


Rezension 1985:

(Tucho mit Grips)

 

Kurt Tucholsky und die menschlichen Schwächen

Thespisnarren aus Norderstedt im Rellinger Rathaus

(Pinneberger Zeitung - Beilage zum Hamburger Abendblatt - vom 24.02.1986)

 

"Tucho mit Grips" präsentierten die Norderstedter Thespisnarren am vergangenen Freitag im Rellinger Rathaus.

Das Kabarett-Ensemble unter der Leitung von Jörg-Peter Hahn, das sonst mit spitzer Zunge und bissigem Humor die Machenschaften der Politiker aufs Korn nimmt, zeigte sich diesmal von der literarischen Seite.

 

Anläßlich des 50. Todestages von Kurt Tucholsky wollten die sechs Narren seine Texte, in denen Tucholsky die menschlichen Schwächen und Verhaltensweisen mit Herz und Schnauze attackiert, wiederaufleben lassen.

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Etwa 80 Personen kamen ins Rellinger Rathaus, um von den Norderstedter Kabarettisten ... auf den Arm genommen zu werden. Die Thespisnarren führten vor einem begeisterten Publikum Szenen und Songs von K. T. auf. Die Kombination Berliner Texte, Norderstedter Inszenierung und Rellinger Veranstaltung klappte perfekt.

(Meike Pries)

 


Rezensionen 1986:

(Wir sind so frei ...)

 

Der Staub aus dem Rathaus sorgte für viel Wirbel

Thespisnarren mit neuem Programm

(N.Z. vom 17.10.1986)

Sie hielten, was sie versprachen: "Wir schießen quer und scharf." Seit 12 Jahren nun können die Norderstedter Thespisnarren über mangelnde Munition nicht klagen. Sie bedienen sich aus dem schier unerschöpflichen Reservoir, das eine gesättigte Gesellschaft für sie bereithält. Getroffen haben sie - "wir sind so frei" - allemal, und zwar durch alle Fraktionswände bundesrepublikanischer Rathäuser und Ministerien hindurch, nicht nur den Mann im Innen-Zimmer.

Kabarettprogramme gut und zündend in Szene zu setzen ist seit eh und je das Metier von Autor Jörg-Peter Hahn. Sein Rezept ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: breit auftretende Satire und ein winziger Schuß Gemüt. In den heiteren, von geistvollen und amüsanten Einfällen übersprudelnden Polit- und Gesellschaftsparodien können sich seine Mitstreiter frei entfalten.

Dabei ist, was da mit blitzendem Geist und virtuoser Spielkraft über die Rampe kommt, nur vordergründig auf populäre Breitenwirkung angelegt. Bei den Thespisnarren sieht man sich, auch das ist eine gute Kabarett-Tradition, nicht zuletzt als Wegbereiter für die Sache: eine Chance für den Frieden zu schaffen.

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(Helga Geidel)

 

Wir sind so frei ... nun auch wieder nicht

Thespisnarren unterm Damoklesschwert

(Norderstedter Anzeiger vom 22.10.1986)

Umkehrschlüsse sind Spezialitäten der Kabarettisten. Und überhaupt das Umkehren - nämlich das Innere nach außen, damit es richtig unverpackt vor Augen kommt. Den Norderstedter "Thespisnarren" war in ihrer turnusmäßigen Zwei-Jahres-Pause so allerhand aufgestoßen: von Boris Becker bis "Schieb-ab-shi-shi", von Tschernobyl bis Schwarzwaldklinik. Vorweg gesagt: Es war ein Pointen-Trommelfeuer - direkt ins Denkzentrum.

Szenarium: eine Insel - beruhigend weit weg, und doch verdammt nah. Über bescheidene Umstände tröstete die erste Lokalpointe hinweg: "So wie wir in Norderstedt unterstützt werden, könnten wir uns da auch kein besseres Kabarett leisten."

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Im weihnachtlichen Zugabemedley heißt es über die SPD: "Leise kriselts ohweh...", über die CDU: "... schläft in himmlischer Ruh'", und ob uns daran die Lichter aufgehen: "Oh Bangemann, oh Bangemann ..."

Die Grünen mußte man vermissen. Jörg-Peter Hahn: "Die geben nichts her. Die kennt doch gar keiner." - Oder ob er mit dieser Feststellung Konkurrenten aus dem Felde jagte ...

(Günther Döscher)

 


Rezension 1987:

(Die ganze Welt ist himmelgrau)

 

Mit Sarkasmus und Ironie

(Pinneberger Zeitung - Beilage zum Hamburger Abendblatt - vom Febr.1988)

 

"Die ganze Welt ist himmelgrau" befanden die "Thespisnarren" schon im Jahre 1987. Nun präsentierten die Kabarettisten aus Norderstedt auch in Pinneberg ihr literarisches Programm, dem Texte von Erich Kästner (1899-1974) und Mascha Kaléko (1907-1975) zugrundeliegen.

Sarkasmus und Melancholie waren die beiden bestimmenden Pole in den Gedichten und Chansons, die die Amateur-Darsteller gekonnt und stets mit einem Schuß Selbstironie zu interpretieren wußten.

 

Die Inszenierung von Jörg-Peter Hahn bestach vor allem durch eine Regie "mit Witz" und durch die Liebe zum Detail in der Wahl der Requisiten.

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Den Rahmen für die einzelnen Szenen bot das "Romanische Café", in dem die Thespisnarren das Berlin der 20er und 30er Jahre wieder aufleben ließen. Das Café, nahe der Gedächtniskirche gelegen, war damals "der" Künstler- und Literatentreff in der Reichshauptstadt.

(ute)


Rezensionen 1988:

(Saldo totale)

 

Auf den Pfaden der Polit-Provokation

Norderstedter Thespisnarren präsentierten ihr neues Programm im FaF

(N.Z. vom 29.10.1988)

 

Der Zeigefinger, der auf die im Titel beschworene Abrechnung deutet, ist nicht zu übersehen: "Saldo totale". Ohnehin hätte niemand erwartet, daß die Thespisnarren plötzlich total auf "Peace" codiert sein würden. Denn dem werden nach alter Kabarettistenart noch stets die Hammelbeine ausgerollt, der seine Pointenschleuder zum Sperrmüll stellt.

So war denn beim Premierenprogramm im Festsaal am Falkenberg auch alles drin, was "in" ist. Ob schwarzes Kulturzentrum oder rote Gesamtschule, Wachwechsel in Bayern oder Kohl aus Bonn - Jörg-Peter Hahn verschmähte die böse Kunst der Anpassung allemal. Zur Verfügung für die geschliffene Kunst der Kritik stand ihm dabei auch keine beliebig sortierte Telefonbuchtruppe, sondern eine stimmige Besetzung, mit der er nun bereits zum zehnten Male auf den Pfaden der prallen Politik-Provokation wandelte.

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(Helga Geidel)

 

Salto mortale des Spotts in der Manege des Zirkus Germanini

Zehnte Produktion der Norderstedter "Thespisnarren"

(Heimatspiegel vom 31.10.1988)

Wenn die Norderstedter Thespisnarren zu Wort kommen, dann können sich Politiker und Prominente auf einiges gefaßt machen. Die spitzen Zungen lieferten in ihrer zehnten Produktion eine "kabarettistisch frisierte Bilanz zur Lage der Nation", die sich im Festsaal am Falkenberg vom "Saldo totale" zum "Saldo mortale" steigerte.

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Kein Wunder, daß das über 200-köpfige Zirkus-Publikum die Thespisnarren auch nach dem "Saldo finale" nicht aus der Manege entließ, unter deren Sägespänen so mancher begraben wurde. Erst nach einer ausgiebigen Zugabe überließen die Hobby-Narren wieder den wirklichen Clowns das Feld.

(Stefan Traub)

 


Rezensionen 1990:

(Schwarz-Rot-Goldrausch)

 

Kohl statt Schmalkost

Thespisnarren brillieren mit neuer Revue "Schwarz-Rot-Goldrausch"

(N.Z. vom 02.10.1990)

 

Nichts stimmt mehr. Die Sieger sind keine Sieger mehr. Eher so etwas wie gealterte, ausrangierte russische Rüstungsrentner: "Es steht ein Soldat am Zonenrand". DDR-Debakel um den Dauerfrost des Kalten Krieges, der nun plötzlich vorbei ist. "Einst Rotarmist, jetzt roter Mist". Die Völlerei der Gefühle treibt eine Nation in den "Schwarz-Rot-Goldrausch" - ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Die Norderstedter Thespisnarren stellten ihr humorvolles Handwerk diesmal fast ausschließlich in den Dienst der waghalsigen Wende. Eben noch Sozialismus-Schmalkost, nun Bonner Küche mit Kohlgeruch. Temporeich und amüsant, provokativ und präzise wurde diese neue Kabarett-Show ausbaldowert. Der beste "Hahn", den es je gab.

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Zeremonienmeister Jörg-Peter Hahn, flotter Antreiber der kabarettistischen Rennstrecke, beschwört als Phantom der Oper voll Unbehagen das Phantom der Oder. Soundtüftler Bernhard Tuchels Ton im begleitenden Notenspiel bleibt auch bei quickerem Melodiengang standfest und empfindsam.

"Schwarz-Rot-Goldrausch" - eine Feier der Ironie, ein Fest des Humors, ein groteskes Loblied auf die politischen Leidenschaften. Und jede Menge Premierenbeifall im Festsaal.

(Helga Geidel)

 

Spitze Zungen im Schwarz-Rot-Goldrausch

Die Thespisnarren auf der Höhe der Zeit

(Norderstedter Anzeiger vom 02.10.1990)

Im Goldrausch bleibt vieles auf der Strecke. Das war 1849 so, als die Menschen in den Westen nach Kalifornien zogen, das ist 1990 so, wo sich eine Nation im Rausch ihrer Wiedervereinigung befindet. Daß das scharfzüngige Kabarettisten auf den Plan ruft, ist nur logisch. Und daß sich "Die Thespisnarren" aus Norderstedt diese Chance nicht entgehen lassen, versteht sich erst recht von selbst.

In vollmundiger Sprache, mal nachdenklich und zum Nachdenken anregend, mal kalauernd und auf die Situationskomik setzend, spielt und singt sich das Ensemble um Jörg-Peter Hahn, von Bernhard Tuchel am Klavier glänzend unterstützt, durch seine elfte Produktion: "Schwarz-Rot-Goldrausch".

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Hahn und seinem spielfreudigen, temperamentvollen Ensemble ... gelang es, die Entwicklungen einprägsam nachzuzeichnen. Vor allem ihre Botschaft zur deutschen Einheit sollte im Schwarz-Rot-Goldrausch nicht ungehört verhallen: statt Profitdenken gegenseitige Achtung und Hilfe, statt Egoismus Menschlichkeit.

(Dorothée Mädler)

 


Rezensionen 1991:

(Ringelpiez mit Ringelnatz)

 

Großartige Kleinkunst beim "Ringelpiez"

(N.Z. vom 04.11.1991)

 

Er schmeichelt, schlägt zu, klagt an und amüsiert - Joachim Ringelnatz ist ein Dichter mit vielen Gesichtern. Einen Auszug aus der poetischen Vielfalt zeigten die "Thespisnarren" bei der Premiere ihres diesjährigen Kabarettprogramms "Ringelpiez mit Ringelnatz".

Das reduzierte Ensemble - Inka Hahn, Uschi Köder, Wolfgang Lorenzen-Schmidt und Hans-Peter Schlaikier - zeigte sich den Sprachspielen von Ringelnatz gewachsen und brachte auch Bandwurmsätze fehlerfrei auf die Bühne im Theatercafé des Rathauses.

Im ersten Teil lud das Quartett zum "Landgang" ein. Auf der kleinen, mit schwarzen Vorhängen abgetrennten Bühne, machten sich Alltagsphilosophie und Hintersinn breit. Für diese Verse des Dichters aus Sachsen schlüpften die Narren in schwarze Pantomimentracht, die weiß geschminkten Clownsgesichter mit den roten Lippen tarnten die Melancholie.

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Mit "La Paloma" endete der Kleinkunst-Abend. Dank Ringelnatz und den Thespisnarren wurden es zwei vergnügliche Stunden, zu denen auch die ausgezeichneten, dezenten musikalischen Arrangements von Jurek Lamorski und Aleksander Nowacki beitrugen. Das Piublikum dankte den Akteueren und Regisseur Jörg-Peter Hahn mit langem Applaus.

(M. Schick)

 

Die Thespisnarren geben noch eine Zugabe

(N.Z. vom 27.11.1991)

Das literarische Programm der Thespisnarren stieß beim Publikum auf eine Riesen-Resonanz: Alle acht Vorstellungen des Kabarettabends "Ringelpiez mit Ringelnatz" waren ausverkauft. Aufgrund der großen Nachfrage hat sich das Ensemble entschlossen, noch einmal auf die kleine und schummrige Bühne im gemütlichen Theaterfoyer zu treten.

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(M. Schick)

 


Rezensionen 1992:

(Auf geht's ... abwärts)

 

Das ist Norderstedt: Schilda an der Moorbek

Premiere beim Kabarett "Thespisnarren"

(N.Z. vom 26.10.1992)

 

Da weiß man gleich, wo man sich befindet: Ein Freibad, das im Sommer geschlossen ist, eine Kulturruine, die die Finanzen der Stadt ruiniert, Bürgermeister, die kommen und gehen nach Lust und Laune - das muß Norderstedt sein. Schilda an der Moorbek. Ein Narr, wer sich darauf nicht den richtigen Reim macht. Die Thespisnarren deckten die hasenherzige Vogel-Strauß-Manier auf und holten sich mit ihrer 13. Prokuktion vom Premierenpublikum im Forum viel Beifall. Motto: "Auf geht's ... abwärts".

So trocken rekapituliert klingt die Attacke nicht bloß brachial, sondern geradezu boshaft banal. Jörg-Peter Hahn, dieser hintergründige kabarettistische Zeitgenosse, gräbt vor allem auch die Bonner Politszene um wie den Sand auf dem Kinderspielplatz: Diätenerhöhung, Asylantenfrage, Neo-Nazis, Pflegenotstand, Hauptstadtfrage, Einheitsfrust. Jeder weiß es: Etwas ist faul im Staate Deutschland. Wer sich von denen da oben verschaukelt fühlt und sich mit profanen Breitseiten revanchiert, ist selbst schuld. Um es mit Goethe (Iphigenie) zu sagen: "Verwirrt muß ich gesteh'n, daß ich nicht weiß, wohin ich meinen Argwohn (zuerst) richten soll".

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(Helga Geidel)

 

Spitze, die spitzen Spitzen

Die "Thespisnarren" in "Auf geht's ... abwärts"

(Norderstedter Anzeiger vom 28.10.1992)

In Norderstedt haben die Narren das Regiment übernommen - die "Thespisnarren". Dies ist weit vor dem Karneval die hohe Zeit der Narren, die wie Eulenspiegel dem hochverehrten Publikum den Spiegel vorhalten. Es ist, das machte das engagierte Ensemble auch bei seiner 13. politischen Inszenierung deutlich, nicht die Zeit der Narretei - dafür sind die Zeiten zu ernst, denn "Auf geht's ... abwärts".

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"Wir haben nicht nur auf's Zwerchfell gezielt", sangen die "Thespisnarren" zum Abschluß ihres Programms, "das Traumziel, das uns am Herzen liegt, daß Einheit, Miteinander künftig überwiegt". Der Schlußsong machte noch einmal deutlich, daß es Texter und künstlerischem Gesamtleiter Jörg-Peter Hahn ein besonderes Bedürfnis ist, den Finger auf die Wunden zu legen, die die hohe Politik ins Leben, in die Herzen der Menschen schlägt.

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(Dorothée Mädler)

 


Rezension 1993:

(... und leuchte im Gelichter)

 

Frech, frivol und unverblümt

Erfolgreiche Premiere der Thespisnarren

(Nordestedter Anzeiger vom 08.11.1993)

 

Zum Glück, es waren keine "richtigen" Halunken, sondern "nur" die Thespisnarren, die am vergangenen Freitagabend bei ihrer Premierenvorstellung im Norderstedter Rathaus ihr Unwesen trieben und das Theatercafé zur schummrigen "Halunkenkaschemme" verwandelten. "... und leuchte im Gelichter", der anheimelnd anmutende Titel, der dem literarischen Kabarettabend seinen Namen gab, der führte allerdings mächtig in die Irre ...

Die vierte literarische Produktion von Thespisnarren-Chef Jörg-Peter Hahn war nach Tucholsky, Mascha Kaléko und Erich Kästner (sowie Ringelnatz, d. R.) erstmalig einem in Vergessenheit geratenen Schriftsteller, Fritz Grasshoff, gewidmet, dessen Glanzzeit in den 50er und 60er Jahren lag. Mit vergnüglichen Szenen aus seiner "Halunkenpostille" erweckten die Thespisnarren diesen Poeten nun wieder zu neuem Leben.

Die vielen geladenen Gäste, unter ihnen Sozialministerin Heide Moser, Kreispräsident Wilfried Zylka, Bürgermeister Dr. Wilhelm Petri und Norderstedts ehemaliger Bürgermeister Dr. Volker Schmidt, nutzten nebenbei die günstige Gelegenheit, sich an Ort und Stelle über Grasshoff und sein Schaffen in einer "Nachlese" an einem eigens dafür hergerichteten Bücherstand zu informieeren.

Fritz Grasshoff, der zu den errfolgreichsten Schriftstellern in Deutschland zählt, lebt in Kanada und feiert am 6. Dezember seinen 80. Geburtstag. Ihm zu Ehren arrangierte Thespisnarren-Chef Jörg-Peter Hahn jenes vergnügliche, freche, frivole, unverblümte, ja zum Teil recht makabre Spektakel ("meine Frau tut mir Strichnin in den Reis, sie weiß nur nicht, daß ich es weiß ...")

Es machte Spaß, den Thespisnarren .... im geschmackvoll hergerichteten Theatercafé zuzusehen. Die Spielfreude schwappte förmlich über und man fühlte sich hineinversetzt in jene wilden Fünfziger und Sechziger.

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(ja)


Rezension 1994:

(Zweite schwarz-weiße Jubiläumsnacht "20 Jahre" der Thespisnarren)

 

Explosive Zündkerzen für die Lachmuskeln

Norderstedter Narren feiern ihren 20. Geburtstag

(N.Z. vom 12.08.1994)

"Selbst in der Konkurrenz mit dem unübertrefflichen Bonner Kabarett waren sie gut." Originalton und Kompliment von Satiriker Gabriel Laub für das Ensemble der Norderstedter Thespisnarren. Und Norderstedts ehemaliger Bürgermeister Volker Schmidt setzte der Anerkennung eine weitere Krone auf: "Die Stadt Norderstedt, die nun ja selbst ab und zu für reichlich Unterhaltung sorgt, kann sich glücklich schätzen, daß es die Thespisnarren bei uns gibt." Solche Worte tun wohl, sie sind auch so etwas wie eine Zündkerze für weitere explosive Kabarett- und Literaturproduktionen über den 20. Geburtstag dieser schlagfertigen Truppe hinaus.

In der Tat haben es die Kabarettisten um Jörg-Peter Hahn geschafft, zwei Jahrzehnte Lebensdauer ohne Alterserscheinungen zu überstehen. Es war im August 1974, als die Thespisnarren, damals noch ein Ableger des Norderstedter Amatuer-Theaters, mit ihrem Straßenfeger "Lieb' Norderstedt, magst ruhig sein" den Festsaal am Falkenberg feierlich einweihten. Im Januar 1985 lösten sich die Narren vom NAT, machten eigenständig weiter.

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Quer durch Schleswig-Holstein haben die Norderstedter Narren ihren Thespiskarren schon gezogen. In der Hamburger Wendeltreppe, in Peter Ahrweilers "Rendezvous" und im "Hafen-Club" schossen sie ihre satirisch und kritisch geschärften Pfeile ab. In Perleberg ließen sie unmittelbar nach dem Fall der Mauer die Menschen unbeschwert auflachen und in Zwingenberg an der Bergstraße riefen sie Erinnerung an den früher dort lebenden Fritz Grasshoff wach mit der kabarettistischen Kaschemmenkonferenz " ... und leuchte im Gelichter".

Zwei Jahrzehnte Thespisnarren - da steckt nicht nur die solide Geistesarbeit des Schauspielers und Autors Jörg-Peter Hahn (61) dahinter, sondern auch die fast abhängig erscheinende Treue des Ensembles mit Jochen Dassow, Inka Hahn, Uschi Köder, Hans-Peter Schlaikier und Wolfgang Lorenzen-Schmidt. "Wer einmal kabarettistisches Blut geleckt hat, kommt von dieser Gourmetkost nicht wieder los", so Jochen Dassow. Auch im kommenden Jahr dürfen sich die Fans um die Thespisnarren auf einiges gefaßt machen. "Dämmert's den Göttern?" nennt Hahn seinen vorläufigen Arbeitstitel und verrät, daß auch der 25. Geburtstag der Metropole Norderstedt nicht zu kurz kommt.

(Herbert Lau)

 


Rezensionen 1995:

(Dämmert's den Göttern?)

 

Köstliche Kabarett-Mixtur

Thespisnarren unternehmen spöttischen Streifzug durch die große und kleine Politik

(N.Z. vom 23..01.1995)

 

Eine gehörige Portion Bonner Politik, ebensoviel davon aus Norderstedt sowie je eine Prise Bundes-Berti, Festival-Frantz und Handy-Hektik - diese Zutaten mixten die Thespisnarren zu einem belebenden und vergnüglichen Menü. "Dämmert's den Göttern?", fragen die Norderstedter Kabarettisten in ihrem neuen Programm - und liefern die Antwort gleich mit: Keine Götterspeise, sondern nichts als Wackelpudding haben sie im Bonner Kabinett ausgemacht.

 

Ob Pflegeversicherung, Lauschangriff, Grüner Punkt oder Arbeitslosigkeit - nichts ist in Ordnung. Zu Newcomerin Nolte: "Das war wieder ein Überraschungsei des Kanzlers. Niemand weiß, was drin ist. Doch sie ist kanzlergläubig, eine Frau und kommt von drüben - das reicht." Zu Rexrodt: "Schlafende Minister soll man nicht wecken." Die FDP kommt nur noch im Nachtgebet des Kanzlers vor, und die Opposition ist auch nicht besser: "Er fing schwach an, und das Niveau hat er gehalten", heißt es über Scharping.

 

Zwei Stunden lang werden die Polit-Profis und die Feierabend-Politiker auf der Bühne im Rathaus-Foyer zerrissen. Die Gescholtenen gucken übrigens zu - gleich neben der kleinen Bühne, wie immer sparsam ausgestattet, hängen die Wahlplakate der Parteien. Reichlich Wortwitz hat Autor und Ensemble-Chef Jörg-Peter Hahn da wieder unter das prominente Premieren-Publikum gestreut. Die Pointen trafen, zwangen gelegentlich - und das ist gewollt - zum Nachdenken. Lokalmatador Bernhard Tuchel hat die Texte einfühlsam vertont, mal melancholisch, mal sanft, mal derb unterstützt die Musik die Absicht der Spötter.

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(M. Schick)

 

Götterspeise ersetzt keine Götterdämmerung

Den Thespisnarren dämmert's

(Norderstedter Anzeiger vom 25.01.1995)

"Lieb' Norderstedt, magst ruhig sein" - wohl doch nicht. Und schon gar nicht, wenn man so unruhige, kritische Geister wie "Die Thespisnarren" innerhalb der Stadtmauern beherbergt. Deshalb ist es nur logisch, daß Jörg-Peter Hahn 21 Jahre nach seinem Erstlingswerk und angesichts der Probleme in Städten, Ländern und Bund der real-existierenden Bundesrepublik Deutschland die provozierende Frage stellt: "Dämmert's den Göttern?"

In zwei Stunden unterhaltsamen, höchst amüsanten Kabaretts mit scharfen Pointen, treffenden Bildern und flotten Songs kommt Norderstedts renommierte Kleinkunstbühne zu dem erwarteten Ergebnis: Den "Göttern" - von Helmut Kohl über Rudolf Scharping und Heide Simonis bis Wilhelm Petri - dämmert's nicht. Sie sitzen selbstgefällig auf Wolke sieben.

Weil also die Kunst der Politik und der Politiker eher Stückwerk ist, kann das Kabarett zum Kunstwerk werden. Und das gelingt Autor und Regisseur Hahn mit seinem großartigen Ensemble ... auch in der elften politischen Prodution seit 1974 vorzüglich - auch wenn weniger das Jubiläumsjahr der Stadt im Vordergrund steht als vielmehr ein politisch-satirischer Rundumschlag.

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(Dorothée Mädler)

 


Rezensionen 1997:

(Achtung Systemfehler)

 

"Winterreifen mehr Profil als Scharping?"

Ein Kabarett wie das der "Thespisnarren" würde dem Kulturangebot in Bad Bevensen gut zu Gesicht stehen

(Allgemeine Zeitung vom 15.01.1997)

 

Den Ernstfall geprobt. So läßt sich die Vorstellung des Norderstedter Kabaretts "Die Thespisnarren" im Hotel Kieferneck in Bad Bevensen treffend umschreiben.

Das neue interaktive Multimedia-Programm der Norderstedter nennt sich "Achtung Systemfehler" und beschäftigt sich inhaltlich mit der multimedialen Zukunft - ein brandaktuelles Thema.

Die seit 20 Jahren bestehende Truppe hat abwechslungsweise ein politisches oder literarisches Programm - 1997 ist Politik die Zielscheibe.

Knapp 60 Personen erlebten die "öffentliche Probe", mit deren Ergebnis beide Seiten, nämlich Zuschauer und Akteure, mehr als zufrieden sein durften.

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Was oft als Problem bezeichnet wird - bei den "Thespisnarren" kein Hindernis: Sie bezogen das Publikum mit in das Programm ein, und die Zuschauer "zogen mit".

Nach der Vorstellung war man sich einig: Ein solches Kabarett mit regelmäßigen Aufführungen würde das Veranstaltungsangebot der Kurstadt bereichern.

(Döpfert)

 

Von "Santa Fu" bis zur Rechtschreibreform

"Thespisnarren" in neuer Formation

(Umschau Henstedt-Ulzburg vom 19.03.1997)

Großen Applaus im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus gab es für die "Thespisnarren" bei der Vorstellung ihres neuen Programms mit dem Titel "Achtung! Systemfehler". Neu war auch die Formation, in der das weithin bekannte Norderstedter Kabarett antrat. Nach dem Tode seines Gründers Jörg-Peter Hahn hat Rainer Gerlach die Leitung des Ensembles übernommen. Liebhabern kritischer Satire ist er aus der Berliner "Distel" ein Begriff. Die musikalische Leitung hat weiterhin Bernhard Tuchel.

Scharfzüngig nahm das Ensemble die heutige Welt der Computer, des Internets und Datenautobahnen unter die Lupe - mit inbegriffen oft das marionettenhafte Agieren der Politiker in diesem Umfeld. Ein gewaltiger Video-Bildschirm und ein unablässig ratterndes Faxgerät bildeten den Rahmen für ihre Darbietungen. Klar, daß die Kabarettisten das Hin und Her um die kommende Bundeshauptstadt kräftig zerzausten. Als Bundespolitiker zerbrachen sie sich die Köpfe, wie man die Gala-Vorstellung zur Neueröffnung des Bundestags in Berlin als Musical gestalten könne. Aus dem näheren Bereich ihres Wirkens spießten die "Thespisnarren" neben den Mängeln am Henstedt-Ulzburger Rathaus vor allem das Geschehen in ihrer Norderstedter Heimat auf.

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Bei ihrem breitangelegten Rundumschlag nahmen die "Thespisnarren" auch das bedrückende Problem der Arbeitslosigkeit unter ihre satirische Lupe. "Der Mensch sei ein Störfaktor in der modernen Industriegesellschaft". Noch schwerer als früher der "Butterberg" sei jetzt der "Jugendberg" an Arbeitslosen abzubauen.

Auch wenn es da und dort beim neuen Programm am letzten Schliff noch ein wenig fehlte: Am Schluß der Veranstaltung, zu der die "Kultur-Förderungsvereinigung Forum" eingeladen hatte, gab es begeisterten Beifall.

(dk)

 

Viel Applaus auf Benefiz-Abend der Lions

"Menschen helfen Menschen", das Ensemble der "Thespisnarren" setzte das Motto des Lions Clubs um

(Heimatspiegel vom 12.02.1997)

Die rund 170 Zuschauer beim Benefiz-Abend des Norderstedeter Lions-Clubs waren begeistert: Die "Thespisnarren" hatten ihr aktuelles Stück "Achtung Systemfehler" präsentiert und ernteten einen großen Applaus.

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Sie waren eindeutig sicherer, der Premierenstreß und auch die darauffolgende oftmals leider harsche Kritik schien überwunden: Die Norderstedter "Thespisnarren" und ihr Stück "Achtung Systemfehler" finden zu ihren Stärken zurück: Ein engagiertes Kabarett, mit vollem persönlichen Einsatz und örtlichen "Spitzen" gegen Politik, Verwaltung und Partei sowie bundesweitem Gefrotzel gegen Bonn und Berlin.

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Die "Thespisnarren" haben in Sachen Aktualität aus der Umgebung, sprich Norderstedt, noch einmal nachgelegt. "Per Fax" kamen Meldungen aus der Umgebung, die immer wieder Politisches und Skurriles und natürlich "Persönlichkeiten" auf die Schippe nahmen.

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(Puchalla)

 


Rezensionen 1997:

(Frivol als auch)

 

"Die Thespisnarren" voll auf dem "Liebestrip"

Frivole Norderstedter Kleinkunst

(Norderstedter Anzeiger vom 5.11.1997)

 

Frivole Norderstedter Kleinkunst mit Herz und Charme: "Die Thespisnarren" sind wieder da. "Alles, was Sie zum Thema Liebe hören werden, trifft auch auf Norderstedt zu", versprach Wolfgang Lorenzen-Schmidt als Conferencier zum Auftakt eines amüsanten Abends. Und das Ensemble hielt Wort. Das Norderstedter Kabarett widmete sich mit Schwung und Begeisterung in seinem neuen literarisch-musikalischen Programm "frivol als auch" dem ewig jungen Thema, der Liebe.

 

Dazu wurde in eine lauschige Bar eingeladen. Und die war unter dem Dach des Kirchlichen Zentrums am Falkenberg eingerichtet worden. In intimer Atmosphäre - mit zahlreichen Aktbildern an den Wänden, die eigens dafür von einer Norderstedter Künstlergruppe gemalt worden waren - ging es in heiter-fröhlicher Weise zur Sache. Pastor Gunnar Urbach hatte dazu seinen Segen gegeben. Und auch Martin Luther hätte am Premierenabend, der am Reformationstag stattfand, freudig mitgelacht. "Es ist ein großes Ding, wenn einer ein Mägdlein immerdar liebhaben kann, denn der Teufel lässet es selten zu", sagte der Reformator einmal.

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Der Erfolg hat viele Väter, auch wenn sie manchmal sehr jung sind. Das Quartett auf der Bühne hatte einen kongenialen Partner hinter der Bar: Dort war das Klavier "versteckt", an dem Stephan Sieveking beeindruckte. Der 23jährige "freie Musiker" begleitete einfühlsam das frivole "Liebesspiel", das aus der Fülle der einschlägigen Literatur und Musik von Regisseur Raier Gerlach hervorragend zusammengestellt war. Der Berliner war, als nach zweistündigem Programm Amors Pfeile verschossen und die zahlreichen Zugaben gesungen waren, vom nicht enden wollenden Beifall überwältigt: "Ich freue mich sehr."

Fazit nach einem tollen Abend: Nachdem das letzte "politische Programm" zu Jahresbeginn nicht ganz den hochgesteckten Erwartungen gerecht worden war, haben "Die Thespisnarren" zu ihrer alten Form zurückgefunden.

(Dorothée Mädler)

 

Frivol als auch

Kabarett-Gastspiel der "Thespisnarren" im Bleckeder Haus

(Lüneburger Zeitung vom 2.3.1998)

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da, so sagt es ein alter Gassenhauer. Was sich da sonst noch für Möglichkeiten anbieten, darüber haben sich schreibende Künstler ihre Gedanken gemacht, die sich dann doch meist um Betten drehen, um das eigene wie um jene, die sich stundenweise mieten lassen. Eine Revue der schönsten Texte und Lieder von Wedekind über Tucholsky bis Heine boten die Norderstedter "Thespisnarren" im Bleckeder Haus.

"Frivol als auch" haben sie ihr Programm genannt, das sie in der plüschigen Bar eines etwas halbseidenen Hotels ansiedeln. Dort nippen zahlende Gäste mit zurückweichendem Haar und sorgfältig kaschiertem Bauchansatz an ihrem Sekt und warten auf jene zu bezahlenden Gäste, mit denen es sich am schönsten über die Stränge schlagen läßt.

Die Thespisnarren hatten es nicht leicht, denn das Bleckeder Haus bietet den rechten Rahmen für seriöse Konzerte oder für Vereins-Jahresversammlungen, ist aber für intime Bar- und Bettgeschichten viel zu geräumig, für schlüpfrigen Witz zu solide. Wo es um erotische Nähe einander fremder Personen geht, müssen auch die Zuschauer dicht aufeinanderhocken. Doch das Quartett schlug sich wacker, kassierte wohlverdienten Applaus und - viel wichtiger - auch bei gereiften Ehepaaren ganz unstandesgemäß Gekicher, so muß Kabarett sein.

Das ist auch das Verdienst von Rainer Gerlach, der die Folge von Einzel- und Ensembledarbietungen lückenlos durchchoreographierte, und von dem Pianisten Stephan Sieveking, der Chansons und Couplets mit wohldosierter Zurückhaltung begleitete.

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Die Thespisnarren versprachen eingangs "alte Hüte" der Literatur. Sie können von zeitloser Eleganz sein, das Ensemble lieferte den Beweis dafür.

(ff)

 


Rezensionen 1998:

(MACHTLOS! Das ultimative Glücksspiel)

 

Ganz vernarrt in eine TV-Game-Show ...

Norderstedter Kabarettisten präsentierten ihr neues Programm

(N.Z. vom 30.11.1998)

"Machtlos." Oder "Macht los?" Auf jeden Fall: Die Thespisnarren machen los! Mit ihrem neuen Programm "MachtLos - das ultimative Glücksspiel" haben die Stadtnarren Glück im Spiel und ein gutes Los gezogen. Das begeisterte Premieren-Publikum im kirchlichen Zentrum am Falkenberg applaudierte einer gut konzipierten literarischen Kabarett-Show, in der vor allem eines überrascht: die hohe Aktualität der Texte von Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Heinrich Heine, Georg Kreisler, Friedrich Hollaender...

(Heike Linde-Lembke)

Machtlos oder losmachen?

Neues Programm der "Thespisnarren" kommt literarisch

(Heimatspiegel vom 2.12.1998)

Das Kabarett ist tot. Die "Wochenshow" hat ihm den Rest gegeben. Und dirty Harry (Harald Schmidt) ist sein Totengräber. Oder doch nicht?

Nein, das Kabarett lebt, auch wenn die Riege der großen Kabarettisten inzwischen zahnlos oder ausgestorben erscheint. So besannen sich die Norderstedter "Thespisnarren" in ihrem neuesten Programm "MachtLos" auf die große alte Tradition des literarischen Kabaretts: Kreisler, Tucholsky, Kästner, Hollaender, ja sogar Glaßbrenner und Heine wurden bemüht - und bewiesen, daß vieles von dem, worauf sie bereits damals mahnend den Finger legten, noch heute aktuell ist.

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Die Leistung des Ensembles (....) ist beachtlich, hervorzuheben Wolfgang Lorenzen-Schmidt, dem es gelingt, den Arturo Ui in einer Szene aus Brechts bitterer Hitler-Persiflage auf dem schmalen Grat zwischen Grauen und Groteske anzusiedeln und der in Tucholskys "Karrieren" beißenden Spott zwischen den Zähnen hervorpreßte.

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(ers)

 

"MACHTLOS"

Premiere der Thespisnarren

(Norderstedter Anzeiger vom 2.12.1998)

Wer sagt eigentlich, daß Kabarett immer einen direkten Bezug zur momentanen politischen Situation haben muß? Die Thespisnarren zeigen mit ihrem neuen Programm, daß auch aktuell sein kann, wer nicht direkt die aktuellen Themen der Tagespolitik aufgreift. Ein Fernsehstudio, in dem die Spiel-Show "Macht los!" produziert wird, bildet den hektischen Rahmen für das politerarische Programm der Kabarett-Truppe. Eingebettet in die Rahmenhandlung der Show sind Texte von Bert Brecht, Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Georg Kreisler, Erich Kästner und vielen anderen, die eine eigentümliche Aktualtiät erhalten. Eigentümlich, weil die Texte nicht gestern geschrieben wurden, sondern meist älter als die Mitglieder des Ensembles sind. Daß trotzdem vieles, was damals geschrieben wurde, heute noch Gültigkeit hat, heute noch aktuell ist, mag an der Qualität des Geschriebenen liegen. Oder vielleicht an uns, die wir aus der Vergangenheit nicht lernen?

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"MachtLos" das neue Programm der Thespisnarren sollte man sich nicht entgehen lassen. Nicht nur wegen des bewährten Ensembles, sondern auch wegen der beiden jungen Mitglieder Andrea Schlaikier und Manuel Jadue Jadue.

(ps)

 

Spritzige Polit-Reise durch Zeit und Raum

Thespisnarren in Hochform

(Segeberger Zeitung vom 4.12.1998)

"Macht los, sonst seid ihr bald machtlos", forderten die Thespisnarren von der neuen Bundesregierung und suchen in ihrem neuen Programm auch gleich Antworten auf die Fragen: "Was für ein Ticker ist ein Poli-tiker?" und "ist er wirklich so vonnöten, wie er glaubt?" Satirisch sinnend reisten die Amateur-Kabarettisten durch literarische Epochen an verschiedene Schauplätze und lieferten dabei den Beweis, daß scheinbar alte Texte .... heute noch oder wieder aktuell sind. Erstaunt blieb dem Publikum manches Mal das Lachen im Halse stecken.

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Politikern und auch dem Publikum einen satirischen Spiegel vorzuhalten, ist Aufgabe des Kabaretts. Die Norderstedter Narren bewerkstelligten dies in einer "ultimativen Glücksspiel-Fernsehshow" mit Bravour. Mit Rainer Gerlach haben sie ein ebenso amüsantes wie nachdenklich stimmendes Programm mit hintergründigem Witz zusammengestellt, in dem auch die Musik nicht zu kurz kommt.

(Renate Kleucker)

 


Rezensionen 1999:

(fast night of the proms)

 

Wenn die Nina mit dem Heino

Geburtstagsshow bringt all' die Stars nach Norderstedt

(Norderstedter Anzeiger vom 24.11.1999)

 

Die Bühne wird desinfiziert, der Vorhang geht auf und es - nein, nicht "tritt auf", das wäre zu banal - und es erscheint Michael Jackson, der Topstar der Popstars. Mit einem gekonnten "Uuh" schwebt er auf die Bühne und läßt die Menschen singend an seiner Weisheit teilhaben: "Du bist nicht allein". Er ist, wie viele andere Großen dieser Welt, zum 25. Geburtstag der "Thespisnarren" nach Norderstedt gekommen. Mit einer "fast night of the proms" feiert das Norderstedter Kabarett seinen Geburtstag.

 

Premiere war am vergangenen Wochenende im Garstedter Hof, und die Thespisnarren begeisterten durch die Wandlungsfähigkeit der Akteure, durch Schnelligkeit und Treffsicherheit.

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Professionalität scheinen die Narren immer mehr ins Visier zu nehmen. Imitationen bekannter Persönlichkeiten sind schwierige schauspielerische Leistungen, an denen und denen sie gewachsen sind, unterstützt von einer hervorragenden Kostümausstattung.

Die Texte von Regisseur Rainer Gerlach und Gerd Müller-Fahron lassen ohne Beschränkung der Themen kaum ein gutes Haar an dieser Welt und treffen jeder für sich ins Schwarze.

....

(ve)

 

Happy Birthday, Ihr Thespisnarren

Kein Kabarett ohne Erotik

(Heimaltspiegel vom 1.12.1999)

Selbst der mächtigste Mann der Erde, Bill Clinton, ließ sich blicken und gratulierte lieb mit Baseballkappe und Slang: Die Norderstedter Thespisnarren feierten mit ihrem Jubiläumsprogramm "fast night of the proms" im "Garstedter Hof" ihren 25. Geburtstag. Merke: Auch nach 25 Jahren - Norderstedt braucht seine Kabarett-Narren. "Happy Birthday, Ihr Thespisnarren!"

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1974 hatte alles im Festsaal am Falkenberg begonnen. 25 Jahre schrieben die "Thespisnarren" Kultur- und Theatergeschichte in ihrer Stadt Norderstedt. Und für manche Politiker und Stadtverwalter war es manchmal ein Muß, hier ein wenig auf die Schippe genommen zu werden.

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(Puchalla)

 

25 Jahre "Thespisnarren"

Jubiläums-Kabarett

(Umschau Henstedt-Ulzburg vom 16.02.2000)

Ein viertel Jahrhundert im Geschäft und noch immer mitten im Zeitgeschehen. 18 Programme sind in dieser Zeit erarbeitet und aufgeführt worden; für ein (Amateur-!)Kabarett eine Riesenleistung. 1974 gründete Jörg-Peter Hahn die Norderstedter "Thespisnarren", die seit 1996 mit dem Berliner Schauspieler und Regisseur Rainer Gerlach einen versierten Autor und künstlerischen Leiter haben.

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Unter dem Titel "fast night of the proms" gaben sich Promis aus Politik und dem Showgeschäft die Klinke in die Hand, um den "Thespisnarren" zum 25-jährigen zu gratulieren. Exakt 23 Bilder sprudelten über die Bühne, die der Regisseur routiniert durch pfiffige Moderationen und treffende Übergänge in Szene setzte.

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Besonders stürmische Publikums-Resonanz entfachten die Kabarettisten mit Inhalten, die die lokalen Situationen messerscharf aufs Korn nahmen wie mit dem Titel "Heimatklänge".

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(nau)

 


Rezensionen 2000:

(Prost Mahlzeit)

 

A la carte mit Witz und Würze

Das Narren-Quartett erntete viel Applaus

(Heimatspiegel vom 1.11.2000)

 

Wissen Sie, wie das Filetgulasch Stroganoff entstanden ist? Oder wie man Whisky gekonnt entkorkt? Welche tragischen Liebesgeschichten sich zwischen Gemüsen zutragen können? Und daß Frauen viel Ähnlichkeit mit der Küche ihres Landes haben?

Antworten auf diese und andere gastronomisch-kulinarische Fragen gab es am Donnerstag letzter Woche im Forum des Lessing-Gymnasiums, wo die Thespisnarren ihr neuestes Programm präsentierten. "Prost Mahlzeit" heißt es.

 

Und ein zweistündiges musikalisch-literarisches Schlemmer-Seminar ist es, bei dem das Publikum am Ende gar den Genießer-Schein erwerben konnte, eine Art Führerschein für Gastronomiebesucher.

Was nicht wundern kann. Schließlich war viel Prominenz unter den Verse-Schmiedern, pardon: Dichter-Köchen. Zum Beispiel Karl Valentin, der sich so seine Gedanken über Semmel(n)knödel(n) gemacht hat. Oder Pablo Neruda mit seinen köstlich mundenden Oden an die Artischocke, die Tomate und die Zweibel. Oder Joachim Ringelnatz, der weiland über die Whiskyberauschten sinnierte. Oder der Volksmund, der die Gurke Knill und den Kürbis Knoll vor Zeiten zu einem Small-Talk geladen hatte. Oder auch Heinrich Heine, Carl Zuckmayer und, und ...

Kurzum: was Norderstedts Amateur-Komiker da präsentierten, war richtig lecker, à la carte und mit Witz und Würze serviert ....

(bk)

 

Geschmack und Humor mit Niveau

Genüßlich sezieren die Narren deutsche Esskultur

(Norderstedter Anzeiger vom 1.11.2000)

Kellnerwitze und hochgeistige Literatur, die "Ode an die Tomate" und die Salmonellen im Tiramisu - wer bringt das alles an einen Tisch? Die "Thespisnarren" - und zwar an einen reich gedeckten in ihrem neuen Programm "Prost Mahlzeit". Kürzlich hatte es im Forum des Lessing-Gymnasiums Premiere und begeisterte den bis auf den letzten Platz ausverkauften Saal.

Das Thema ist ergiebig. Kaum ein anderer Bereich bietet so viele Chancen auf Doppeldeutigkeit, so viele Möglichkeiten, Menschen und ihre Schwächen zu zeigen. Denn jeder Mensch isst und jeder benimmt sich bei den kaum zu durchschauenden Regeln des Essens mal daneben.

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Auch technisch greifen die Narren in diesem Programm in viele Schüsseln. Singen mit dezenter Choreographie etwa in "Boeuf Stroganoff" - bei dieser und vielen anderen Gelegenheiten am Klavier souverän begleitet von Christiane Schlaikier -, das Dozieren am Rednerpult passt zum Thema "Seminar für Genießer". Die Einspielung kleiner Szenen im Vorfeld ermöglichte den Narren außerdem das Experimentieren mit dem Medium Film.

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(ve)

 


Februar 2001:

 

Ein Ehrenplatz für Jörg-Peter Hahn

Stadt beschloss Straßennamen

(N.Z. vom 3.4.2.2001)

 

 

Er stand mehr als 25 Jahre auf der kulturellen Kommandobrücke in Norderstedt. Jörg-Peter Hahn wird vier Jahre nach seinem Tod von der Stadt Norderstedt auf besondere Weise geehrt: Nach dem Theaterautoren, Journalisten und Schauspieler wird ein Platz benannt. Der Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr hat beschlossen, die Freifläche hinter den Mehrzwecksälen am Rathaus nach Jörg-Peter Hahn zu benennen. Damit soll eine herausragende Persönlichkeit des kulturellen Lebens in Norderstedt geehrt werden.

 

Mit dieser Entscheidung wird das Wirken von Jörg-Peter Hahn gleich auf doppelte Weise gewürdigt: Der Bau der Mehrzwecksäle ist auch auf seine beharrlichen Forderungen zurückzuführen. Immer wieder hatte er die Politiker ermahnt, dass Norderstedt ein würdiges Theater benötige.

Der 1930 in Hamburg geborene Jörg-Peter Hahn schlug zunächst die Laufbahn als Schauspieler ein, bevor er die Seiten wechselte und fortan als Theaterkritiker arbeitete. Für namhafte Zeitungen und Zeitschriften arbeitete er, für die Norderstedter Zeitung schrieb er bis zu seinem Tode im Jahre 1996 über die Theateraufführungen im Festsaal am Falkenberg.

Außerdem schrieb "jph" Hunderte von Rundfunksendungen und erfolgreiche Theaterstücke. Er übersetzte Komödien vom Englischen ins Deutsche und gründete schließlich mit den "Thespisnarren" das Norderstedter Stadtkabarett.

(Frank Knittermeyer)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2001/pdf/20010203.pdf/HANZ20010203lf000013.pdf


Rezensionen 2001:

(Schluß mit lustig)

 

Reife Leistung von Norderstedts Narren

Gelungener Balanceakt zwischen Bundes- und Stadtpolitik

(N.Z. vom 29.10.2001)

 

Das Stadtkabarett "Die Thespisnarren" hatte das diesjährige Kabarett schon fast fertig geschrieben, als der Terroranschlag in New York die Welt veränderte. Das Programm war durch die Idee, die Erlebnisse eines deutschen Ehepaares auf der New Yorker Steubenparade als roten Faden zu nutzen, nicht mehr aufführbar. Binnen eines Monats mussten die Thespisnarren die ganze Handlung umschreiben, neu einstudieren und auf die Bühne stellen.

Aus "Finale Marktwirtschaft" entstand unter dem erfindungsreichen Regisseur Rainer Gerlach flugs der neue Programmtitel "Schluss mit lustig". Damit läuteten die Narren das Ende der Spaßgesellschaft ein.

"Das bedeutet aber nicht Lethargie", begannen die Narren ihr Polit-Programm, durch das jetzt die "Deutschen Werte und Tugenden" geleiten und erklärten dem Publikum, warum sie denn nun eher die Bundesrepublik und die Gesellschaft als solche an- und nicht Norderstedter Zustände aufpickten.

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(Heike Linde Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2001/pdf/20011029.pdf/HANZ20011029lf000013.pdf

"Schluß mit lustig"

Kabarett ist eine ernste Sache

(Heimatspiegel vom 31.10.2001)

Eine harte Aufgabe stellte sich dem Ensemble - das sich mit repräsentativer Bescheidenheit als "einziges Stadtkabarett in Deutschland" giriert -, angesichts der schrecklichen Ereignisse des 11. September kurzfristig das eher humorig ausgelegte fertige Programm "Finale Mark(t)wirtschaft" zu kippen und in noch nicht einmal einem Monat umzuschreiben. Premiere war am vergangenen Freitag erstmals in der TriBühne.

Das neue Programm  beschäftigt sich mit "Deutschen Werten und Tugenden" - sprich mit dem Zustand dieses, unseres Landes und speziell mit der sogenannten "Spaßgesellschaft". Zu schmunzeln gibt es noch einiges, auch wenn das Lachen bisweilen im Halse steckenbleibt.

....

Absolutes Highlight des Premierenabends ist aber die Rubrik "Sangesfreude", in der die Thespisnarren den Beitrag der Gewerkschaften zur deutschen Kultur durchleuchten. Und womit? Na klar - mit Verdi.... Zitat am Ende: "Künftig werden alle Gewerkschaften zu einer zusammengeschlossen." - "Tolle Idee, da hätte ich schon einen Namen: Händel..."

(ers)

 


Reaktionen zur Benefiz-Gala für die Opfer der "Jahrhundertflut" an der Oberelbe 2002:

 

"Thespis"-Gala für Flutopfer

(Heimatspiegel vom 11.09.2002)

"Helfen macht Spaß", fanden die Aktiven des Norderstedter Kabaretts "Die Thespisnarren" und luden zu einer Benefiz-Gala für die Opfer der Flutkatastrophe ein. Stolze 2.000 Euro kamen dabei zusammen, die direkt an das Dresdner Kabarett "Breschke und Schuch" gehen, deren Spielstätte durch das Hochwasser total verwüstet wurde.

 

Natürlich konnten die Kabarettisten dafür kein neues Programm aus dem Boden stampfen, aber sie fanden eine Mischung, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Neben Highlights aus den vergangenen Programmen servierten die "Thespisnarren" den Besuchern auch schon einen Vorgeschmack auf die nächste Premiere. Es gab eine szenische Kostprobe aus dem Kabarettstück "Gartenfest" von Inge Ristock mit Liedern von Peter Ensikat/Bernd Wefelmeyer und ein Chanson von Friedrich Hollaender aus dem zweiten Teil des Abends, dem nostalgischen "LiteraTingeltangel".

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(Kurt Kleucker)


Rezensionen 2002:

(Gartenfest - oder: Krieg der Zwerge - mit Tingeltangel)

 

Herrlich zickig, diese "Thespisnarren"

Norderstedts Kabarett begeistert mit Kleingarten-Satire und prickelnder Tingeltangel-Revue

(N.Z. vom 21.10.2002)

 

Scharfe Sachen heiß serviert: Das Norderstedter Stadt-Kabarett "Die Thespisnarren" ist in der Herbst-Produktion so gut wie in den letzten Jahren nicht und zeigte sich am Premierenabend zu "Gartenfest oder Krieg der Zwerge und Tingeltangel" im Oadby-and-Wigston-Saal der TriBühne glänzend aufgelegt.

Gute Laune erfasste das Publikum schon, bevor sich der Vorhang zur Satire "Gartenfest oder Krieg der Zwerge" von Inge Ristock hob, denn die Narren servierten nicht nur heiße Sketche, sondern auch kalte Getränke, und zwar sehr charmant.

Einen bissigen Kleingärtnerkrieg fackeln Uschi Köder und Wolfgang Lorenzen-Schmidt ab. Das Duo zog mit Genuss alle Register der Biestigkeit und zeigte ein diebisches Vergnügen daran, den gemeinen Laubenpieper zu entlarven. Die Autorin spiegelt in ihrem Paradestück des hässlichen deutschen Michels, versinnbildlicht durch Gartenzwerg Rudolf, das ganze Kaleidoskop des Spießertums wieder. Köder und Lorenzen-Schmidt landen die Pointen punktgenau und liefern sich auf Kunstrasen und vor buntem Plastikband-Vorhang eine Eheschlacht vom Fiesesten.

Die übrigen Narren stehen dem Kleingarten-Duo nicht nach. In "Tingeltangel" lassen sie die Couplets von Friedrich Hollaender, Georg kreisler, Kurt Tucholskky & Co. aufleben, die auch heute noch aktuell sind.

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(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2002/pdf/20021021.pdf/HANZ20021021lf001.pdf

Von frivol-dekadent bis kleingeistig-verbohrt

Neues Programm der Thespisnarren in der TriBühne, ein gut gemixter "Cocktail-Bolero"

(Norderstedter Anzeiger vom 23.10.2002)

Eng war es zur Premiere von "Gartenfest und Tingeltangel" im Oadby-and-Wigston-Saal der TriBühne. Zu Recht war der Saal - mit kleinen Tischen nett hergerichtet - bis auf den letzten Platz besetzt, denn die Thespisnarren sind in dieser Inszenierung zu spielerischer Höchstform gelangt.

Am Beginn des Abends standen Wolfgang Lorenzen-Schmidt und Uschi Köder in Jogginghose und Kittelschürze im Campingplatz-Vorgarten. In dem Stück "Gartenfest - oder Krieg der Zwerge" nimmt Autorin Inge Ristock lustvoll das Kleingartengehirn der Deutschen aufs Korn und läßt an einem Ehepaar in den mittleren Jahren nichts gutes. Dass sie dabei zu oft ins Klischee der lustlosen Liebe und zum Feind degradierter "Polacken" abrutscht, glichen die beiden Thespisnarren gerne wieder aus. Besonders in ihren Dialogen, in denen sie schon mal zum Versager-Schwager oder zur Motorrad-fahrenden Schwiegermutter mutierten, flogen die verbalen Bälle mit Lust und Schwung durch die Kabarett-Luft.

Ihre Kolleginnen und Kollegen standen ihnen in "Tingeltangel" in der zweiten Hälfte des Abends in nichts nach. Frivol und ohne Geiz am Reiz kokettierte Sabine Lasch mit ihrem Publikum als "Cover-Girl".

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Das neue Programm, ausgewählt von Regisseur Rainer Gerlach und am Klavier aufmerksam begleitet von Manuel Jadue Jadue ist ein Sammelsurium für Freunde kleiner Gesten und tiefer Abgründe, das vor allem auf kabarettistisches Können setzt. Die tagespolitische Aktualität wird ausgeblendet. Schön für den, der in die heitere Tragik der "Goldenen Zwanziger" flüchten möchte, oder für den, dem Kleingärtner ein Greuel sind.

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(ve)

 


Rezensionen 2003:

(Wir kriegen nicht genug - entwaffnendes Lachen -)

 

Scharf, bissig, schnell und manchmal etwas viel

Flottes Kabarett mit "Wir kriegen nicht genug"

(Norderstedter Anzeiger vom 22.10.2003)

 

Ein Chinese ist klein, das ist allgemein bekannt. Und so mimt Hans-Peter Schlaikier den Chinesen eben auf Knien mit angeklebten Schuhen. Ein Brüller im neuen Programm der Thespisnarren, in dem sie nach dem Motto "Wir kriegen nicht genug (entwaffnendes Lachen)" die kabarettistische Glückseligkeit der Gegenwart zeigen.

Denn wenn es der Gesellschaft schlecht geht, geht es dem Kabarett gut.

 

So gut, dass die Narren zwischen nach China verfrachteten Rentnern, servicefeindlichen Bahnpreisen und Pleitegeiern über Norderstedt hin und her hetzen, dass dem tieferen Sinn manches Mal kaum zu folgen ist. Und das Pfund, mit dem sie dabei vor allem wuchern, ist die ungebremste Spielfreude der Norderstedter Lokal-Kabarett-Helden.

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(ve)

 

Abba! - die Narren sind los

Als Kultgruppe "Abba" nehmen die Thespisnarren den Irakkrieg ins Visier

(N.Z. vom 20.10.2003)

Die Stadt muss Insolvenz anmelden. In die Pleite wurde Norderstedt durch das LDZ, das Logistik- und Distributionszentrum, getrieben. Hilfe kommt aus Kohltla-Järve: Die ersten Transporter mit Hilfsgütern für einen großen Markt, der in den leeren LDZ-Hallen stattfinden soll, rollen an. Politische Pleiten, Pech und Pannen stehen diesmal auf dem Programm des Stadtkabaretts "Die Thespisnarren" in der neuen Kleinkunstbühne der "TriBühne". Auch "Abba" mischt politisch mit. Und das Publikum hört vergnügt zu.

In der Regie von Rainer Gerlach (54) kehren Norderstedts Narren unter dem Motto "Wir kriegen nicht genug" den Dreck von Stadt, Land und Bund ans Licht. Angeprangert wird die Verschwendung von Geld, beispielsweise beim Auf- und Abbau der Verkehrsinsel an der Ulzburger Straße, die Verflechtung von Stadtwerke, "wilhelm-tel" und dem Stadtsender "noa4" und deren Gesamtchef, dessen großes Vorbild Silvio Berlusconi ist.

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(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2003/pdf/20031020.pdf/HANZ20031020lf001.pdf


Rezension 2004:

(Alles reduziert)

 

Bei den Thespisnarren ist "Alles reduziert"

(HEIMATSPIEGEL, Vorbericht vom 20.10.2004)

Gerade in "schlechten Zeiten" haben die Kabarettisten immer Hochkonjunktur. Bei den Norderstedter Thespisnarren ist "Alles reduziert", und das genau zum 30-jährigen Bestehen der Truppe. Unter der Regie von Rainer Gerlach werden sich Barbara Beier, Uschi Köder, Elke Zeißing, Marcel Kösling, Wolfgang Lorenzen-Schmidt, Hans-Peter Schlaikier und Thomas Zeißing über "Geiz ist geil" und ähnliche Ökonomie-Parolen auslassen. Die Premiere ist am Freitag, dem 29. Oktober um 20 Uhr in der Norderstedter TriBühne. Der Eintritt kostet 13 Euro. Die Thespisnarren haben dann vom 30. Oktober bis 15. Januar 2005 noch neun weitere Aufführungen. Karten gibt es in der TriBühne oder über die Geschäftsstelle der Thespisnarren ...

 


Reaktion zum Benefizabend für die Seebebenopfer in Südostasien 2005:

 

"Thespisnarren" - Die Stars des Benefiz-Abends

(N.Z. vom 8.2.2005)

Raum ist auf der kleinsten Piazza, und so fanden sich rund hundert Gäste im Moorbek-Rondeel zu einem bunten Benefiz-Programm mit Bilderversteigerung zu gunsten der Seebebenopfer in Südostasien ein.

Stars des Abends, an dem alle Künstler ohne Honorar auftraten, waren Nordestedts Stadtkabarett "Die Thespisnarren" und Maja Klimmek.

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(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2005/pdf/20050208.pdf/HANZ20050208lf001.pdf

 

Rezensionen 2005:

(Zwischen Muskelzittern und Herzflattern)

 

Norderstedts Narren blasen Halali auf die schöne Marquise

Neues Programm "Zwischen Muskelzittern und Herzflattern"

(N.Z. vom 8.11.2005)

 

"Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Kurcafé und nebenan spielt die Kurkapelle", flüchtete sich "Thespisnarren"-Regisseur Rainer Gerlach (55) in Humor. Nebenan - das war der große Saal der TriBühne. Dort probten 70 Musiker des Symphonischen Blasorchesters und lieferten für die Premiere von "Zwischen Muskelzittern und Herzflattern" des Norderstedter Stadtkabaretts "Die Thespisnarren" nicht bestellte Hintergrundmusik.

Die führte in einigen Sketchen zu unfreiwilliger Komik, so bei "Ohrensausen" von Eugen Roth, in dem zur Zeile "Posaunengeschmetter" prompt das volle tiefe Blech von nebenan dröhnte. Die Narren nahmen's gelassen und boten frivol-komisches Kabarett mit zwei politischen Ausflügen nach Berlin und zur Kreiselstadt Norderstedt.

(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2005/pdf/20051108.pdf/HANZ20051108lf002.pdf


Rezensionen 2006:

(Der Anpfiff lauert überall)

 

Mobbing mit Merkel und Mozart

Norderstedts Stadtkabarett mit neuer Produktion

(N.Z. vom 2./3.10.2006)

 

"Die Thespisnarren" nehmen die aktuelle Politik aufs Korn - nicht immer gelingt ihnen das. Was wollen uns die "Thespisnarren" mit ihrem neuesten Programm "Der Anpfiff lauert überall: Von politischen Eigen- und anderen Toren" bloß sagen? Norderstedts Stadtkabarett wagt für die Herbst-Saison in der Kleinkunstbühne der "TriBühne" am Rathaus statt eines literarischen Kabaretts, in dem sie wie immer glänzen, eine Produktion zum Polit-Geschehen in Stadt, Land und Republik mit Texten von "Thespisnarren"-Regisseur Rainer Gerlach und Textern wie Michael Bootz, der vor einem Jahr verstorbenen Inge Ristock und "Querbeet".

Gelungen ist die Kulisse, die Gerlach als das letzte "Blue Goal" von Hamburg und Norderstedt ankündigte. Gelungen ist auch die Aufteilung des Programms, das mit wiederkehrenden Formaten wie "Na, was gibts Neues?" und "Auf ein Bier" eine Struktur aufbaut. Gelungen auch die musikalische Begleitung von Erik Kross am Keyboard.

Doch die Texte blieben besonders im ersten Teil einfach im Raum hängen und erschlossen sich nicht.

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(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2006/pdf/20061002.pdf/HANZ20061002lf003.pdf

Die Thespisnarren spielen zu Gunsten des Projektes "Prävention gegen Gewalt an Schulen"

Gastspiel für den Rotary Club Quickborn am 10.02.2007

 

Volltext und Fotos:

http://25451.rotarymember.de/070210%20Thespisnarren.htm

 


Rezension 2007:

(Alles für die Katz - mit Liebe, Tod und Teufel)

 

Todkomische Abendunterhaltung

Das neue Stück "Alles für die Katz" kam beim Publikum gut an

(N.Z. vom 13.03.2007)

 

Die vor einem Jahr verstorbene Inge Ristock hat in ihrem rabenschwarzen Stück deutsche Befindlichkeiten von Arbeitslosigkeit, Ehedumpfheiten und Erbschleicherei über Hartz IV bis zum latent schwelenden Antisemitismus verarbeitet.

 

"Ein Herz und zwei Hände haben aufgehört zu schlagen", seufzt Ramona in sich hinein. Gemeinsam mit Witwer Eberhard steht sie am Sarg ihrer Schwester Lilo und trägt Trauer. Doch die Gedanken werden laut und verraten, was Ramona und Eberhard von der Verblichenen und vom jeweils anderen halten. Gutes ist nicht dabei. Eines aber eint Ehemann und Schwester der Dahingeschiedenen: Beide sind scharf auf die halbe Million, die Lilo hinterlassen hat.

Und so geht das Trauer-Duo eine Zwangs-Zweier-Gemeinschaft ein. Motto: Heirat ist besser als Mord. Uschi Köder (Ramona) und Wolfgang Lorenzen-Schmidt (Eberhard) sind eine hervorragende Besetzung für Inge Ristocks Kabarett "Alles für die Katz". Norderstedts Stadtkabarett "Die Thespisnarren" erhielt bei der Premiere der neuesten Produktion "Alles für die Katz! Mit Liebe, Tod und Teufel" in der Kleinkunstbühne der TriBühne viel Beifall.

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Köders trockener Humor und ihre zumeist tief beleidigte Miene tragen das ganze Stück, in dem der Sarg mal zum Kleiderschrank, mal zur Tür wird, hervorragend und geben Lorenzen-Schmidt die Basis, nach Herzenslust den tumbwütigen deutschen Michel herauszukehren. Voll bissiger Inbrunst singt das kongeniale Duo auf die Melodie des "Ramona"-Schlagers den bitterbösen Text. Köstlich Marcel Kösling als quicklebendiger 100-jähriger Onkel Hugo im Sarg.

Angeleitet wurde das Duo wie auch das gesamte Ensemble im zweiten Teil "Liebe, Tod und Teufel - eine todkomische Abendunterhaltung" von Regisseur Rainer Gerlach. Stützte Marcel Kösling Köder und Lorenzen-Schmidt schon im ersten Teil durch seine starke Ausdrucks- und Wandlungsfähigkeit als Hugo, Anwalt und Nachbar, so überzeugte der gelernte Zauberkünstler im zweiten Teil als Sänger und Rezitator. Da wird nichts weggenuschelt. Den Ofarim-Schlager "Noch einen Tanz" mit Jeanette Vollhardt bringt er mit fein dosierter Ironie. In Eugen Roths "Rechtzeitige Einsicht" singt er voll Verve "Begrabt mich in aller Stille", klettert in den Sarg und ward nicht mehr gesehen.

Als Komödiant erweist sich wieder Hans-Peter Schlaikier. Als verruchte Weibsperson und lakonische Moritatensängerin überzeugt Elke Zeißing, und Ehemann Thomas Zeißing flennt sich als "Alter Scherenschleifer" die Augen aus dem Kopf.

(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2007/pdf/20070313.pdf/HANZ20070313lf004.pdf

 


Rezension 2007:

(Wir wirtschaftswundern uns)

 

Bissige Pointen und ein Tagebuch

Thespisnarren präsentieren ihr neues Programm in der TriBühne

(N.Z. vom 13.11.2007)

Die Truppe um Rainer Gerlach geht auch auf die unendliche Geschichte der Landesgartenschau ein. Der Regisseur von Norderstedts Narren hatte mit einem Sextett einen gut gemixten Abend mit bissigen Pointen und ein bisschen schwarzen Humor, mit Lokal-, Bundes- und Weltkolorit komponiert. Die meisten Texte stammen von der Kabarett-Dichterin Inge Ristock. Gut griffen die Thespisnarren die kabarettistischen Steilvorlagen auf, die Norderstedts Politriege derzeit gleich in Serie liefert.

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(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2007/pdf/20071113.pdf/HANZ20071113lf004.pdf

 


Rezensionen 2009:

(Du bist Mode! - die catwalk-show -)

 

Heiße Maschen, Prickelnde Spitzen und Sündiges in Seide

Mode mit Humor

(N.Z. vom 26.01.2009)

 

Wenn Karl Lagerfeld und Vivienne Westwood den Norderstedter Politikern die Leviten lesen, sitzt jede Naht. Bei ihrem neuesten Programm "Catwalk - Du bist Mode!" auf der Kleinkunstbühne der "TriBühne" durchschaut Norderstedts Stadtkabarett "Die Thespisnarren" auch schlicht gestrickte Maschen, beispielsweise der Norderstedter SPD, und ortet sie als Models in kleinkariertem Lokomotivbremser-Zwirn.

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Segeberger Zeitung vom 29.01.2009:


Weitere Presseberichte 2009:

(N.Z. vom 26.08.2009, Seite 1 und Seite 3)

KinderNachrichten

Wart ihr schon mal im Kabarett?

Dieter Hildebrandt ist Deutschlands bekanntester Kabarettist

Habt ihr schon mal ein Kabarett im Fernsehen gesehen? Oder auf der Bühne? Ich meine richtiges Kabarett, und nicht eine dieser oft ziemlich flachsinnigen Comedy-Shows? Kabarettisten wie bespielsweise dieter Hildebrandt wissen genau, was die Politiker treiben, was in der Kultur, im Sport und überhaupt in unserer Gesellschaft so abgeht und erforschen die Hintergründe. Und die Abgründe, das was Politiker und andere Promis geheim halten wollen.

Daraus schreiben sie ihre Kabarett-Programme, und das sind oft so scharfe Worte und bissige Pointen, dass die Kabarettisten damit sogar die Politik beeinflussen können. Denn sie verpacken ihre Kritik mit Komik und Humor und bringen die Menschen damit zum Lachen. Welcher Politiker hat es schon gern, wenn die Wähler über ihn lachen!

Vor allem, wenn die Bürger ihre Meinung nicht frei sagen dürfen, gehen die Menschen ins Kabarett. (Kabarett kommt aus dem Französischen und heißt Schenke.) Kabarettisten ahmen Politiker auch gern nach und machen sie damit lächerlich. Das sind dann Karikaruren, Parodien und Satiren.

Auch in Norderstedt gibt es eine Kabarett - die "Thespisnarren". Mehr über dieses Kabarett lest ihr auf Seite 3.

(Heike Linde Lembke)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2009/pdf/20090826.pdf/HANZ20090826lf001.pdf

 

Ein Traumpaar tritt ab

Uschi Köder und Ehemann Wolfgang Lorenzen-Schmidt von den "Thespisnarren" sagen "Tschüs!"

Ein Leben fürs Theater. Zwei, die aus Norderstedts Theater-Szene nicht wegzudenken sind, erzählen aus ihrem reichen Bühnenleben - und warum sie jetzt aufhören. Als gute Seelen in den Kulissen bleiben sie dem Amateur-Kabarett erhalten.

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Wenn sich am Freitag, 4. September, 20 Uhr, in der "Thespisnarren"-Kleinkunstbühne in der "TriBühne" mit der Gala "Thespisnarren & Friends" der Vorhang für die neue Saison hebt, sind Wolfgang Lorenzen-Schmidt und Uschi Köder auf der Bühne nicht mehr dabei. Das Ehepaar hat mit der Kabarett-Show "Catwalk - Du bist Mode!" als Vivienne Westwood und Karl Lagerfeld den Abschied gegeben.

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(Heike Linde-Lembke)

 

Volltext- und Foto-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2009/pdf/20090826.pdf/HANZ20090826lf003.pdf

 


Rezension 2010:

(Wir kennen uns doch ...)

 

Norderstedts Stadtkabarett "Die Thespisnarren"

(N.Z. vom 08.07.2010)

Das Stadtkabarett "Die Thespisnarren" wurde am 30. August 1974 mit der Einweihung des Festsaals am Falkenberg in Norderstedt vom Theaterautor, Regisseur und Journalisten Jörg-Peter Hahn gegründet. Die Mitglieder kamen aus dem Norderstedter Amateur-Theater, das der Amateurschauspieler Alfred Stern 1947 als "Garstedter Volksbühne" ins Leben rief. Die erste freie Kabarett-Produktion war "Lieb Norderstedt, magst ruhig sein".

Rasch folgten weitere Stücke, immer abwechselnd mit einem literarischen Kabarett. Die Texte schrieb meistens Jörg-Peter Hahn. Nach seinem Tod im Juli 1996 orientierten sich "Die Thespisnarren" neu. Als Autor und Regisseur verpflichteten sie den Berliner Kabarettisten Rainer Gerlach. Seit 2004 spielen "Die Thespisnarren" in einem kleinen Saal der "TriBühne" und gründeten damit Norderstedts Kleinkunstbühne. (lin)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/incoming/article107819090/Norderstedts-Stadtkabarett-Die-Thespisnarren.html


Weiterer Pressebericht 2010:

 

Norderstedt deutschlandweit auf Sendung

Deutschlandradio Kultur berichtete aus dem "Sendezentrum" im Steertpoggsaal über das Leben in der Stadt

(N.Z. vom 4.10.2010)

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/archive/2010/pdf/20101004.pdf/HANZ20101004lf003.pdf


Rezension 2011:

(Wir räumen auf - ein Blick zurück nach vorn)

 

Viel Applaus für die "Thespisnarren" bei der Premiere von "Wir räumen auf"

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article107958122/Vorsicht-Jeanette-geht-auf-Baggertour.html

 


Weitere Presseberichte 2011:

 

Jörg-Peter Hahn gründete die Thespisnarren - Norderstedt
(N.Z. vom 23.09.2011)

"Lieb Norderstedt, mag's ruhig sein" hieß das erste Kabarett-Stück, mit dem Jörg-Peter Hahn am 30. August 1974 die frisch gegründete Amateurkabarett-Gruppe "Die Thespisnarren" auf die Bühne des Festsaals am Falkenberg schickte. Damals waren die Thespisnarren noch eine Amateurgruppe des Norderstedter Amateur-Theaters (NAT). 1984 machten sich die Narren selbstständig.

Jörg-Peter Hahn, Autor, Radio-Moderator und Theater-Kritiker, schrieb die Texte, führte Regie und stellte mit der Gruppe so manche scharfe Szene auf die Bretter. Der Besuch der Premiere war zu Zeiten von "jph" ein "Muss" für Norderstedts Politiker, wollten sie doch erfahren, welch' Spott Norderstedts Narren über sie ausschüttete. Das 15. Programm "Dämmert's den Göttern?" war Hahns letzte Produktion mit den Thespisnarren. Er erkrankte schwer und zog sich von der Bühne zurück. Im Juli 1996 starb der Theatermann.

Die nun kopflosen Thespisnarren entdeckten in Berlin den Regisseur Rainer Gerlach, meisterten Niederlagen und drifteten wieder auf Kabarett-Kurs. Bis zur 31. Produktion "Wir räumen auf - ein Blick zurück nach vorn." Mit der gab Rainer Gerlach seine künstlerische Leitung auf. Das Aus für die Narren?

 ((lin))

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article108115149/Joerg-Peter-Hahn-gruendete-die-Thespisnarren.html


Seit fast 40 Jahren treiben die Thespisnarren in Norderstedt ihre Späße

(N.Z. vom 14.02.2011)

Was wäre Norderstedt ohne seine Narren? Öd und langweilig. Keiner würde von der Bühne Tacheles reden, keiner Norderstedts Polit-Komödianten Paroli bieten, keiner den spitzen Narren-Finger in finstere Löcher bohren und willentlich Verborgenes ans Licht ziehen. Bisher ist Norderstedts Stadtkabarett "Die Thespisnarren" niemand entkommen, die und der es auch verdient hätte, und das seit fast 37 Jahren!

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"Die Thespisnarren" fanden sich aus Mitgliedern des Norderstedter Amateur-Theaters (NAT) zusammen, das wiederum bereits 1947 Alfred Stern als "Volksbühne Garstedt" gründete. Als 1970 aus den vier Dörfern Garstedt, Glashütte, Harksheide und Friedrichsgabe die Stadt Norderstedt entstand, wechselte die Amateurbühne ihren Namen in "Norderstedter Amateur-Theater". In den ersten zehn Jahren blieben die Kabarettisten noch unter dem Dach des NAT, im November 1984 machten sie sich selbstständig – und wie! Ihr Gründer, Autor und Regisseur Jörg-Peter Hahn war auch der Motor der "Thespisnarren".

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Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/incoming/article107954511/Seit-fast-40-Jahren-treiben-die-Thespisnarren-in-Norderstedt-ihre-Spaesse.html


Der Vorhang fällt:

Norderstedts Stadt-Kabarett "Die Thespisnarren" hat die Auflösung des Theatervereins und Kulturträgers beschlossen.

(N.Z. vom 24.11.2011)

Norderstedt. Das Stadt-Kabarett "Die Thespisnarren" löst sich auf. Das hat die Mitgliederversammlung des Theatervereins am Dienstag einstimmig beschlossen. Da die Auflösung nicht auf der Tagesordnung der Versammlung stand, wird der rechtlich abgesicherte Beschluss auf einer Versammlung Anfang Januar gefasst.

Bis zu dieser Versammlung will der Theaterverein den Fundus mit Requisiten, Kostümen und Kulissen und die Technik gesichtet haben. Der Erlös aus Fundus und Technik geht mit dem Vereinsvermögen über 3000 Euro gemäß Satzung des Vereins an die Stadt Norderstedt, wie Heiner Nack, erster Vorsitzender der "Thespisnarren", dem Hamburger Abendblatt mitteilte.

"Der Hauptgrund für die Auflösung ist, dass auch die letzten zwei aktiven Mitglieder der 'Thespisnarren' abgesprungen sind", sagt der schwer erkrankte Heiner Nack. Außerdem fehle guter Nachwuchs.

"Wir wollten einen Schnitt machen, statt das Kabarett mit Krampf weiter zu führen", sagt Hans-Peter Schlaikier. Der 70-Jährige stand bis zuletzt aktiv auf der Bühne und sorgte mit seiner unvergleichlichen Spiel- und Sprechart für garantierte Lacher im Publikum. Ehefrau Christiane Schlaikier machte die Musik dazu und soufflierte. "Zum Schluss sind nur noch Anna Andrea Wilken und Jeannette Vollhardt bereit gewesen, Kabarett zu machen", sagt Schlaikier. Die meisten jungen Leute würden heute auch Honorar für ihre Auftritte verlangen, kaum jemand sei bereit, ehrenamtlich zu arbeiten. Das gelte offenbar auch für zwei Spieler, die Heiner Nack noch im Frühjahr für die "Thespisnarren" gewinnen wollte. Doch Honorarkräfte könne und wolle sich der ehrenamtlich arbeitende Kulturträger der Stadt nicht leisten.

"Niemand war mehr bereit, ehrenamtlich zu helfen, beispielsweise die Bühne zu bauen oder hinter den Kulissen zu arbeiten", sagt auch Marcel Kösling, der zu den jungen "Thespisnarren" gehört und sich Anfang des Jahres als Kabarettist, Comedian und Zauberer selbstständig gemacht hat.

"Wir haben die Auflösung einmütig beschlossen, denn wir haben erkannt, dass es ohne festen Regisseur, ohne Autoren, ohne ein gutes Ensemble, ohne Techniker und ohne Nachwuchs nicht geht", sagt Wolfgang Lorenzen-Schmidt, der ebenfalls zu den Narren der ersten Stunde gehört.

((lin))

 

Volltext-Download aus dem Abendblatt-Archiv:

http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article108180771/Vorhang-zu-fuer-die-Thespisnarren.html


 


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